Jade-Weser-Port knackt die halbe Million Container

1 Februar 2018 Jeroen 0 Comments

Sagenhafte 15,1 Prozent mehr Container wurden 2017 im Tiefwasserhafen umgeschlagen.
Damit wächst Wilhelmshaven, das gerade zunehmend von Investoren als Standort entdeckt
wird, gegen den Trend. Was steckt dahinter?

WILHELMSHAVEN – Die günstige Entwicklung am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven setzt sich
fort: Man habe dort im Jahr 2017 rund 554.000 Standardcontainer (TEU) umgeschlagen,
teilte Eurogate (Bremen) als maßgeblicher Terminal-Betreiber am Mittwoch mit. Das bedeute
ein Plus gegenüber 2016 von 15,1 Prozent. Wilhelmshaven habe – wie auch Bremerhaven –
„von der Neu-Ausrichtung der Reeder-Allianzen eindeutig profitiert“, kommentierte Eurogate-
Gruppengeschäftsführer Michael Blach die Entwicklung.

Wilhelmshaven hob sich damit vom Gesamttrend bei Eurogate deutlich ab. So ging der
Containerumschlag am Terminal in Hamburg um 25,6 Prozent auf 1,686 Millionen Stück
zurück. Hintergrund seien der „Wegfall von Reedern“ und eine Insolvenz (Hanjin). In
Bremerhaven wurde nur ein minimales Plus von 0,9 Prozent auf 5,53 Millionen Container
verzeichnet. Fahrplanumstellungen von Reedereien hätten im zweiten Halbjahr positiv
gewirkt.

Beide Zahlen allerdings zeigen auch, wie weit Wilhelmshaven – trotz seines unschlagbaren
Vorteils am tideunabhängig tiefen Wasser – mengenmäßig noch entfernt ist.

Zuletzt hatten sich jedoch die guten Nachrichten massiv gehäuft: Neue Liniendienste laufen
den Jade-Weser-Port an.

Eurogate kündigte den Ausbau der Aktivitäten und Hunderte neue Arbeitsplätze
an. Nordfrost nahm ein neues Logistikzentrum direkt am Hafen in Betrieb. Und in dieser
Woche kündigte Volkswagen die Ansiedlung eines riesigen Standortes für die Lieferung von
Autoteilen nach Übersee an. Allein dafür wurden rund 350 neue Arbeitsplätze in Aussicht gestellt.

Wilhelmshaven gewann für die Eurogate-Gruppe 2017 klar an Bedeutung. Der auch im
Ausland stark engagierte Terminal-Betreiber musste an seinen zwölf Standorten insgesamt
ein Minus von 1,4 Prozent auf 14,4 Millionen TEU hinnehmen, in Deutschland minus 5,5
Prozent auf 7,7 Millionen TEU.

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